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Oh Canada

  • michellefrei2
  • 12. Juli 2024
  • 8 Min. Lesezeit

Heute werden wir die Grenze nach Kanada passieren. Aufgewacht sind wir aber noch in Alaska. Wo wir dem Top of the World Highway nach Richtung Dawson City weitergefahren sind. Alaska hat uns so geflasht und wir haben die Zeit so unglaublich genossen. Daher passierten wir die Grenzen in den Kanadischen Bundesstaat Yukon mit einem lachenden und einem weinendem Auge. Der Grenzbeamte liess uns ohne Problem passieren. Wir zwei Hübschen sehen ja von aussen auch ganz brav aus. Nach Dawson City muss man mit einer kleinen Autofähre den Yukon überqueren. Die Fähre ist gratis, was ich toll fand. In Dawson angekommen, wollten wir dann sofort das mit unserem Herd klären und haben erneut bei unserer Camper Vermietung angerufen. Unsere Sim-Karte hatte aber keinen Empfang mehr, daher sind wir in ein Cafe und wollten danach Wifi fragen. Gab leider keins. Wir haben also erstmal was gegessen. Sind anschliessend zum Besucherzentrum. Da gab es Internet und wir konnten anrufen. Wir waren beide etwas angespannt und haben uns ein wenig angekeift weil wir die Mitarbeiterin am Telefon null verstanden haben. Es waren auch alle Werkstätte zu, weil heute Nationalfeiertag ist. Schlussendlich sagte ich der Frau sie solle uns einfach eine Mail schreiben. Sie schrieb uns eine Werkstatt auf die wir trotzdem kurz aufsuchten, vielleicht arbeiten sie ja am Feiertag. War aber niemand da. Ich merkte das ich viel im Auto eingesperrt war und mich nicht bewegen konnte die letzten Tage. War nämlich eher gereizt. Wir haben dann beschlossen 2 Tage auf einen Campingplatz zu gehen um alles zu klären und mal in Kanada anzukommen. Ich war noch am Yukon spazieren, Manuel blieb auf dem Camping. Wir brauchten beide etwas Ruhe.

 






Am nächsten Tag sind wir zuerst erneut zur Werkstatt gefahren um den Herd zu ersetzten/reparieren. Vor dem Eintritt ins Büro wollte ich noch ein Foto machen. Als Beweis und für den Blog. Als ein Mann an uns vorbei lief und sagte, dass sei fast so peinlich als sein Essen für Insta zu fotografieren und er könne das nicht Schweissen. Ich war ziehmlich perplex und fand es total unhöflich. Wie sich herausstellte war er der Chef des Ladens. Manu fand das halb so wild. Er sei sich diesen Umgangston gewohnt. Im Büro war er dann etwas zahmer. Sagte, dass wohl unsere Vormieter diesen zum Grillen über offenen Feuer benutzt hat und dann das Material spröde wurde. Er hat für uns noch in Whitehorse angerufen. Diese würden sich um eine Lösung bemühen. Als wir noch Fragen ob man den Highway von hier nach Whitehorse benutzten könnte. Auf Google stand er sei gesperrt werden eines Waldbrandes.  Er fing an über die Regierung zu schimpfen und das er schon grössere Feuer in Downtown Vancouver gesehen habe und diese sperre absolut lächerlich sei. Mir persönlich hätte ein einfaches Ja auch gereicht, aber er hörte sich wohl selbst gerne reden. Naja, dieser Besuch war für die Katz. Den restlichen Tag wollten wir Dawson erkunden und ich wollte zuerst noch eine kleine Wanderung zu einem Schiffsfriedhof machen. Der Schiffsfriedhof war auf der anderen Yukon Seite. Wir haben also die Autofähre nochmals in Anspruch genommen. Nun aber als Fussgänger. Der Weg führte zu 70 Prozent über einen Campingplatz und dann noch ein kurzes Stück durch den Wald. Auf ca. halbem Weg wurden wir von einer Rangerin angehalten. Sie informierte uns, dass hier auf dem Camping ein sehr neugieriger Bär gesichtet worden wäre. Heute Morgen, wir sollen unbedingt immer laut sein und miteinander reden, singen oder in die Hände klatschen. Auf die Frage ob wir abbrechen sollen, sagte sie, nein das geht schon. Wir sind also weiter. Haben selbst komponierte Liedtexte gesungen und laut geredet. Bären haben wir keine gesehen. Die Schiffe sind schon halb verrottet. Aber man kann schon noch ein Schiff erkennen. Ich bin mir nicht ganz sicher ob das einfach illegale Müllentsorgung ist oder cool. Sieht selbst auf den Fotos. Auf dem Rückweg haben wir ausser Eichhörnchen auch keine Tiere gesehen. Wir sind dann noch durch Dawson gelaufen. Es ist immer noch im Stil der Goldrausch Zeiten erhalten. Auch die Gebäude sind alt oder schön restauriert. Es ist wie eine kleine Zeitreise, wenn man durch die Gassen läuft. Nach einem Kaffee sind wir zurück auf dem Camping und haben die Wäsche gewaschen, den Camper geputzt und geleert. Vor dem Waschen habe ich noch gemerkt, dass ich unsere Portmonee im Visitor Zentrum vergessen habe. Manu war so nervös. Aber ich muss es ja auch genau dann verlieren, wenn wir 300 Dollar abgehoben hatten. Und alle Kreditkarten drin sind. Halb so wild, ein kleines Mädchen hat es abgegeben ohne sich zu bereichern.  Anschliessend sind wir müde ins Bett gefallen.

 









Heute gibt es nicht so viel zu erzählen. Wir haben ein wenig ausgeschlafen. Anschliessend haben wir alles gepackt und sind Richtung Whitehorse gefahren, was sich echt gezogen hat. Oh vor der Abfahrt haben uns die Kanadischen Benzinpreise noch fast in den Ruin getrieben. Doppelt so teuer wie in den USA. Wir haben es nicht ganz bis Whitehorse geschafft und haben da einen Schlafplatz gesucht. Die restlichen 120 Kilometer fahren wir Morgen noch.

 

Die letzte Strecke nach Whitehorse verging wie im Flug. Wir sind gleich zur Camper Vermietung gefahren. Wir bekommen keinen neuen Herd. Denn sie haben keinen auf Lager. Sie haben uns aber einen Campingkocher gekauft. Nicht so super aber ich kann es nicht ändern. Lustig, die zwei waren Schweizer und wir konnten uns auf Schweizerdeutsch unterhalten. Anschliessend sind wir ein wenig durch die Stadt gelaufen und waren Kaffee trinken. Ich konnte Manu noch zu einer Wanderung überreden. An einer Stelle in Whitehorse wird der Yukon durch eine Art Canyon geleitet. Landschaftlich wirklich wunderschön und ein grosse Trailnetz das am Yukon entlang und auch durch den Wald führt. Die Wanderung war echt schön und an der Landschlaft konnten wir uns kaum statt sehen. Morgen fahren wir nach Skagway. Eigentlich wollten wir anschliessend direkt weiter südlich fahren, aber wir möchten noch Reiten gehen und die hatten nur Sonntag einen Termin frei. Also gehen wir Nach Skagway nochmals zurück nach Whitehorse. Ist mir auch recht. Ich finde es super schön.

 













Heute treten wir die 2 Stündige Fahrt nach Skagway an. Die Fahrt dorthin ist landschaftlich super abwechslungsreich. Berge, Seen und Sanddünnen. Alles dabei. Wir sind recht zackig durchgefahren, wollen uns aber auf dem Rückweg viel Zeit nehmen und alles anschauen. Skagway ist echt süss, aber es kommen viele Touristen von Kreuzfahrtschiffen und fluten die Strassen des kleinen Ortes. Ich weiss, ich bin auch ein Touri, aber diese Touris machen mich wahnsinnig. Wir sind ein wenig durch die Länden gelaufen. Haben uns in eine Otterfigur verliebt die leider 1750 Dollar kostet. Naja in einem anderen Leben. Manu hat sich dann in einer Bar noch einen Chillidog gegönnt und ich ein Belegtes Brot. Anschliessend sind wir zu einem Camping etwas ausserhalb gefahren. Hier kann man den Trail laufen den früher die Goldsucher nehmen mussten um zu den Goldadern zu kommen. Natürlich wollten wir nur einen kleinen Teil laufen. Beim Trailhead stand einen Gruppe Wanderer. Wir wollte gerade los, da sprach uns ein Mann an. Sie haben einen Schwarzbären gesehen auf dem Trail. Ich dachte oh Mann. Wir haben ihn dann gefragt ob er meine, dass es sicher sei nur zu zweit. Er hat uns auf seine Guidein verwiesen. Diese war auch etwas hin und her gerissen. Sagte, wir sollen warten, es käme eine andere geführt Gruppe und dann einfach etwas hinter ihnen laufen. In dem Moment kam der Bär erneut aus dem Gebüsch und stand da. Ca 80 Meter entfernt. Schien null Angst vor der ca. 15 Köpfigen Gruppe zu haben und begann auf uns zu zulaufen. Er sah aus als wäre er noch eher ein Baby, Max 1 Jahr alt. Er kam immer näher und wir sind mit der Gruppe etwas nach hinten gelaufen. Am Schluss war er an der Stelle an der wir vorher standen. Er lief seelenruhig über die Brücke. Da wir nicht wussten wo seine Mutter ist und Angst hatten, dass diese plötzlich aus dem Gebüsch springt, sind wir umgedreht. Haben uns noch den Fluss angesehen und sind zurück zum Camper. Wir wollen es ja nicht darauf anlegen. Wir sind dann früh ins Bett weil wir Morgen den EM Viertelfinal schauen wollen.

 









Heute sind früh aufgestanden und zurück in die Stadt gefahren. Wir haben gefühlt ganz Skagway nach Internet gefragt und niemand konnte uns helfen. Dadurch haben wir die ganze erste Halbzeit verpasst und waren super genervt. Eine ältere Dame sagt uns dann das es in einem Park beim Hafen gratis Internet gibt. Wir haben uns daher die zweite Halbzeit und auch den ganzen Rest ansehen können. Ein Pärchen aus England hat mit uns noch das Penalty schiessen geschaut. Wenigsten konnte sich dann einer freuen über das Ergebnis. Manu war so frustriert dass er sich ein frittiertes Brot kaufen musste, das grösser war als sein Kopf. Anschliessend sind wir weitergefahren. Ich wollte auf dem Rückweg noch eine Wanderung machen und die Landschaft geniessen. Der Trail den ich rausgesucht habe gab es nicht wirklich. Wir sind aber dem See nach gelaufen, was auch wunderschön war. Nächste Besonderheit auf dem Weg. Mitten in Kanada gibt es eine kleine Wüste die nicht mal wirklich eine Wüste ist, sondern der Überbleibsel eines Sees. Viel mehr ist nicht mehr passiert. Morgen fahren wie die restliches Strecke zurück nach Whitehorse.


















Wir schlagen die Zeit tot bis heute Abend mit Einkaufen und Wasser auffüllen und so weiter. Die Zeit verging wie im Flug und auch wenn das Benzin super teuer ist in Kanada ist dafür das Essen viel günstiger. Das ist doch auch was. Wir könnten den Abend kaum erwarten, weil wir da unser Reiten gebucht haben. Als wir auf den Hof gefahren sind kamen uns direkt zwei Hunde entgegen.  Die haben wir erstmal gekuschelt. Die Pferde standen bereits oben und wir wurden noch instruiert. Wir waren beide etwas nervös, da wir seit Jahren nicht mehr geritten sind. Manuel sogar erst 1 mal zuvor. Mein Pferd hiess Smokie und war schwarz und super gross. Mauns Pferd hiess Masquad und war etwas kleiner. Der Ritt durch die unberührte Natur war wirklich wunderschön und Deb (die Besitzerin) war so ein netter Mensch. Sie erzählt viel über den Yukon und die Natur. Smokie und ich war immer dicht hinter Deb. Manu und Masquad sind oft zurückgefallen weil Masquad sich den Bauch vollgeschlagen hat und Manuel ihn nicht davon abgehalten hat, weil er einfach zu lieb ist. Ausserdem haben sie beide im Takt rumgefurzt, vielleicht besser, waren sie hinten. Deb hat uns noch angeboten, dass wir bei ihr auf dem Grundstück Schlafen dürfen. Was wir dankbar annahmen. Nach dem Ausritt waren wir beide ziemlich kaputt aber super glücklich. Wir durften die Pferde noch mit zur Weide bringen und Sie zeigte uns noch ihre anderen Pferde. Sie hat insgesamt 9 Stück. Ihr Ältestes Pferd ist 27 Jahre alt und geht trotzdem noch auf mehrtägige Touren mit. Deb wollte uns sogar noch Geld rückerstatten, da wir statt 3 Stunden nur 2 Stunden 45 min geritten sind. Wir haben das abgelehnt und gesagt, dafür dass wir hier Schlafen dürfen darf Sie das Geld sowieso behalten. Sie war wirklich super Gastfreundlich. Haben uns so wohl gefühlt.















Am Morgen sind wir kaum aus dem Bett gekommen. Wir waren so müde. Nach einem kurzen Frühstück haben wir uns von Deb verabschiedet. Unser Ziel heute ist ein kleiner Canyon ausserhalb von Whitehorse. Die Wanderung ging bergauf, jedoch nur 30 min. Der Canyon und sie Aussicht waren echt schön und es ist ein super Abschluss für den Yukon. Wir werden nämlich heute weiter nach Süden fahren. Ich hoffe Kanada kann uns auch weiter im Süden so begeistern wie bisher. Wir finden es so schön hier.







 
 
 

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