Kgari (Fraser Island)
- michellefrei2
- 17. März 2024
- 5 Min. Lesezeit
Wir sind am Morgen unsere Tour nach Fraser Island angetreten. Für Manu ein ganz tolles Erlebnis, da er 4x4 fahren darf. Für Ihn ein ganz ganz grosses Highlight. Erst musste man sich in Liste eintragen, welches Auto man fahren will. Anschliessend gab es ein Sicherheitspräsentation. Bei dieser wurde unter anderem ein Unfallvideo gezeigt, als Abschreckung. In unserer Autogruppe waren ein Pärchen aus Holland, ein Junge aus Schottland, eine Familie von den Réunion Inseln (gehören zu Frankreich, liegen aber östlich von Madagaskar) und wir zwei. Wir mussten noch die Autos laden und die Fahrer haben von unserem Guide Jeff eine Instruktion erhalten, wie die Autos zu fahren sind. Dann ging es los. Richtung Fähre. Manu hat gleich die erste Etappe fahren übernommen. Bis zur Fähre war es nur befestige Strasse.



Drüben angekommen (ca 20 min Fahrt). War alles nur noch auf Sand und unbefestigten Strassen. Wir waren zu 8 im Auto. Hinten war es super eng, da sass ich. Manu war als Fahrer vorne und hatte es super bequem. Wir sind dann sehr lang dem Strand entlang gefahren. Die Insel ist unglaublich gross und wird nur von Feriengästen, Hotelpersonal, Ranchern und Tieren bewohnt. Unser erstes Ziel war ein Picknick Platz, da gab es Mittagessen. Wraps zum selber füllen. Während dem Mittagessen wurden noch freiwillige Fahrer gesucht. Manu hat sich natürlich gleich gemeldet. Ohne zu zögern. Ausser den 3 Fahrern haben alle anderen eine kleine Wanderung gemacht einem Bach entlang. Das Wasser im Bach ist so klar, dass man es auf Bildern kaum sehen kann. Die Natur war allgemein unglaublich schön und unberührt und ich habe alle Eindrücke aufgesaugt. Wiedervereint mit meinem Manu, sind wir dann durch den Wald gefahren. Strecken, bei denen ich nie gedacht habe, dass diese fahrbar sind. War aber gar kein Problem. Ziel war der Lake McKanzie. Ein See aus Regenwasser, ohne Zufluss oder Abfluss. Aussehen tut er wie ein Strand in den Malediven. Badespass, 100%. Und obwohl es aussieht wie Meer, ist es das nicht. Ein wirklich einzigartiges Badeerlebnis. Manu hat sich mit dem Sand noch seinen ganzen Körper gepeelt. Inklusive seiner Glatze. Auf dem Parkplatz vor dem See ist uns noch ein Dingo über den Weg gelaufen. War aber nicht angriffig und hat sich schnell wieder verzogen. Da diese Tiere so süss aussehen, wie Hunde, verlieht man etwas den Respekt vor ihnen. Jedoch sind Angriffe immer wieder vorgekommen. Dazu später mehr.






Nach dem Baden mussten wir das Auto wechseln und mit Jeff weiterfahren. Er hat sehr viel erzählt. Über Dingo Attacken und Ureinwohner und die Tiere der Insel. Dingos sind die dominierende Tierart auf der Insel. Da alle andern Angst vor den Dingos haben, zeigen sie sich selten. Dingos sind grundsätzlich alleine nicht gefährlich für Menschen. Doch wenn die in der Gruppe jagen, sind sie durchaus in der Lage Menschen anzugreifen und auch zu gewinnen. Zuletzt wurden 2 junge Männer im Jahr 2014 fast Todgebissen von Dingos. Laut Jeff sollen wir einfach immer in mindestens 3er Gruppen rumlaufen, wenn wir das Camp verlassen. Ums Camp gibt es Zäune, daher ist es kein Problem. Irgendwie aber schon beunruhigend. Das besondere an den Dingos auf der Insel ist übrigens, dass sie noch sehr reinrassig sind. Ohne Kreuzungen mit Hunden. Sonst hat er noch viel von der Geschichte der Insel erzählt. Die Aborigines hatten die Insel besiedelt. Einer der Mächtigsten Stämme. Dies weil sie durch die ganzen Trinkwasserquellen in Form von Flüssen und Bächen ganz jährlich Zugang zu Frischwasser hatten. Durch Fischen, Jagen und sammeln von Nüssen hatten sie auch das ganze Jahr eine gute Proteinversorgung und waren alle gross und stark, was ihnen viel Anerkennung brachte. Die ersten Siedler sollen sie als sehr offen humorvoll und kräftig beschrieben haben. So fertig mit Geschichte. Wir sind nun zum Camp gefahren. Alle haben ihr Zelt bezogen. Abendessen mussten wir gemeinsam zubereiten. Es gab Burger. Nach dem Essen gingen die Jüngeren der Gruppe Party machen. Ein paar ältere, zu denen wir auch dazu gehörten haben gemütlich Wein getrunken und sind danach die Sterne anschauen gegangenen am Strand. Der schönste Sternenhimmel den ich je gesehen habe. Keine Lichtverschmutzung. Einige Sternschnuppen haben wir auch noch gesehen. Zur Verteidigung hatten wir Dingo Stöcke dabei. Ich dachte die hätten so einen Elektroschocker vorne dran. Es sind aber ganz normale Plastikstöcke. Wir haben sie aber nicht benutzen müssen. Nach noch ein paar Gläsern Wein ging es dann ins Bett. War so semi bequem, habe aber bereits in unbequemeren Bett geschlafen auf dieser Reise.


Manu hat mich dann um 5.00 Uhr aus dem Bett geholt um den Sonnenaufgang anzuschauen. Ich hasse aufstehen und hatte Mühe in die Gänge zu kommen. Der Sonnenaufgang war aber umwerfend. Dann gab es Frühstück und um 7.00 Uhr sind wir weiter gefahren.


Unser Guide ist mit uns an Rockpools im Meer gefahren. Die Fahrt hat sich sehr gezogen und war nicht unbedingt spektakulär. Die Pools waren super schönen. Ich haben mich nicht getraut zu Baden, da es überall blaue Quallen im Wasser hat. Manu war wie immer mutiger als ich und ist rein und hat das Wasser genossen. Von unserer Gruppe wurde zum Glück niemand gestochen von Quallen und wir konnten alle Verletzungsfrei weiterfahren.



Auf dem Weg zum letzten Stopp haben wir noch am einem Schiffswrack angehalten. Dieses war schon ziemlich verrostet und hat schon viel durchgemacht in seinem Leben was die Australier auch sehr zu schätzen wissen. Die SS Maheno war ein Ozeandampfer unter Neuseeländischer Flagge und diente im ersten Weltkrieg als Lazarettschiff wo sie viele Verwundete Soldaten zurück in ihre Heimat überführte. Gebaut und Fertiggestellt wurde sie 1905 in Schottland. Daher ähnelt sie stark am Baustil der Titanic und noch mehr ihrer Schwester Britannic die ebenfalls im 1. Weltkrieg als Lazarettschiff seiner Majestät diente. Nach dem Krieg wurde die Maheno wider kommerziell genutzt, bis sie 1935 Aussendienst gestellt und an Japan als Rohstoffquelle verkauft wurde. Da die Maheno aber ohne Propeller verkauft wurde, musste sie bis nach Japan geschleppt werden. Dieses Vorhaben machte jedoch ein sehr untypischer Zyklon vor Fraser Island ein jähes Ende. Die Schleppleinen rissen im Sturm und die Manövrierunfähige Maheno strandete auf Fraser Island. Die SS Maheno gilt heutzutage als meist Fotografiertes Schiffswrack der Welt. Der Anblick hat Manu’s Augen zum leuchten gebracht und die Vorfreude auf die Titanic Ausstellung in Melbourne nur noch gesteigert.



Der letzte Stopp der Tour war ein kleiner Fluss den man auf Luftkissen runterfahren konnte. Wir waren etwas zu schwer und sind öfter mal stecken geblieben. Hat trotzdem viel Spass gemacht. Währenddessen ist noch ein Dingo über den Parkplatz geschlichen. Ich hatte grossen Respekt vor dem Dingo. Manu weniger, er wollte nur seine Flipflop holen obwohl der Dingo nur ca. 2 Meter entfernt stand. Ich habe ihn dann gerettet und zurückgehalten. Als Abschluss gab es nochmals Wraps zum Mittagessen. Anschliessend sind wir alles zurückgefahren zur Fähre. Diese hatte ziemlich mühe mit übersetzten da es super windig war. Wir sind aber heil auf der anderen Seite angekommen.


Von der zweiten Reparatur des Campers und unserer weiteren Reise der Küste entlang erzähle ich euch nächstes mal. Bis bald 😊
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